Zur Posse rund ums Frauenhaus in Stadtlengsfeld
Als Ortsteilbürgermeister des schönen Ortsteils Stadtlengsfeld der Gemeinde Dermbach bin ich angesichts der Ereignisse der vergangenen drei Wochen zutiefst bestürzt und schockiert. Mein Verständnis ist es, dass ein Bürgermeister allen Bürgern seiner Kommune unabhängig von Befindlichkeiten oder sonstigen Einflüssen verpflichtet ist. Sicherlich ist es nicht möglich es allen recht zu machen aber für Jedermann sollte man ein offenes Ohr haben und im Sinne der Bürger Lösungen suchen. Darüber hinaus ist er gesetzlicher Vertreter und damit mit den Vollmachten ausgestattet im Fall der Fälle schnell und entschlossen zu reagieren.
Was war geschehen? Anfang des Monats fiel eine Scheibe aus einem baufälligen Gebäude – es sei dahingestellt, ob dies aufgrund eines Windzuges oder Teil einer größeren Bewegung war. Dieser Vorfall brachte das Gebäude, das über viele Jahrzehnte und von vielen Bürgermeistern vergessen wurde, wieder in Erinnerung. Wer aber dachte, dass nun endlich gehandelt werden würde, täuscht sich. Drei Wochen später gibt es keinen Fortschritt und am vergangenen Freitag wurde klar, dass der Bürgermeister beabsichtigt das Thema bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderates (voraussichtlich erst am 22.10.2025) auf die lange Bank zu schieben. Der Gemeinderat möge entscheiden, ob ein von der Denkmalschutzbehörde angefordertes Gutachten zum Zustand des Gebäudes erstellt werden soll oder nicht. Für mich, der selbst Mitglied des Gemeinderates ist, stellt sich die Frage was es in einer solch akuten Lage noch zu entscheiden gibt. Abseits davon ist gem. Geschäftsordnung der Gemeinde Dermbach der Bürgermeister befugt selbst Aufträge bis zu einem Wert von 20.000 Euro zu vergeben oder den Gemeinderat in dringenden Fällen mit einer Frist von zwei Tagen einzuberufen – bekanntlich wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Die Geduld des Bürgermeisters auf der einen Seite geht mit immensen Einschränkungen für die Bürger auf der anderen einher. Auf Geheiß des Gemeindevorstehers wurde der komplette Markt und Teile der Hintergasse gesperrt – bis zu einer Entfernung von gut 50 m zum Gebäude. Fragen wie denn der Umfang der Sperrung errechnet wurde werden selbst einem Ortsteilbürgermeister gegenüber nicht beantwortet – die Straßenverkehrsbehörde verweist an die Gemeinde, das Ordnungsamt ignoriert eine entsprechende Anfrage, wie es das gerne tut. Die Verwaltung und der Bürgermeister wollen keine Lösung mit den betroffenen Bürgern, sondern gegen diese. Vor dem Hintergrund der vorgenannten zeitlichen Abläufe geht es wohl nur darum Macht zu demonstrieren und Zwistigkeiten zwischen Behörden auf dem Rücken der Bürger auszutragen – dabei wird Kollateralschaden gerne in Kauf genommen.
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